Stellen Sie sich vor, Ihr Dach ist 20 Jahre alt, und Sie haben Angst, dass es undicht ist. Aber das Dach ist steil, hoch und schwer zu erreichen. Ein Dachdecker müsste ein Gerüst aufbauen, das Tage dauert und mehrere tausend Euro kostet. Und selbst dann könnte er nicht alle Stellen sehen, besonders nicht die hinter Schornsteinen oder an der Dachkante. Was, wenn es eine Methode gäbe, die in 15 Minuten alles aufnimmt - sicher, präzise und für weniger als 250 Euro?
Drohnen-Dachinspektionen sind keine Zukunftsvision mehr. Sie sind heute Realität - und für viele Hausbesitzer in Österreich und Deutschland die klügere Wahl. Im Jahr 2025 ist die Technologie so ausgereift, dass sie nicht nur schneller, sondern auch genauer ist als herkömmliche Methoden. Und das Beste: Sie vermeidet das Risiko, dass jemand aufs Dach steigt.
Wie funktioniert eine Drohnen-Dachinspektion?
Ein zertifizierter Drohnenpilot fliegt mit einer hochauflösenden Kamera über Ihr Dach. Die Drohne hat meist eine 4K-Videokamera und kann Fotos mit bis zu 48 Megapixeln aufnehmen. Dabei bleibt sie sicher in der Luft - kein Gerüst, keine Leitern, kein Risiko für Menschen. Die Flugzeit beträgt zwischen 5 und 20 Minuten, je nach Größe Ihres Daches. Danach bekommt der Pilot die Aufnahmen auf den Computer und analysiert sie mit spezieller Software.
Was er sieht: abgebrochene Ziegel, Risse in der Dachabdichtung, verstopfte Dachrinnen, Moosansatz, beschädigte Dachfenster oder lose Schindeln. Die Bilder sind so detailliert, dass man sogar kleine Risse erkennen kann, die mit bloßem Auge kaum zu sehen sind. Sie erhalten eine PDF-Datei mit allen Fotos, Videos und einer schriftlichen Auswertung - inklusive Markierungen, wo genau der Schaden ist.
Diese Dokumentation ist nicht nur für Sie nützlich. Versicherungen akzeptieren sie als Nachweis, wenn Sie eine Reparatur beantragen. Handwerker nutzen sie, um genau zu wissen, was sie reparieren müssen - ohne vorher ein Gerüst aufzubauen und alles zu vermessen.
Wie viel kostet eine Drohnen-Dachinspektion?
Die Preise variieren je nach Dachgröße, Komplexität und Region. In Österreich und Deutschland liegen die typischen Kosten für Einfamilienhäuser zwischen 199 und 249 Euro. Das gilt für Dächer bis zu 150 Quadratmetern. Bei größeren Häusern bis 300 Quadratmetern zahlen Sie meist 299 bis 399 Euro. Gewerbeimmobilien oder Dächer über 500 Quadratmetern kosten ab 499 Euro - manchmal sogar bis zu 899 Euro.
Dazu kommen Zusatzleistungen. Wer eine Thermografie will - also Wärmebilder, die Undichtigkeiten oder fehlende Dämmung zeigen - zahlt extra 150 bis 300 Euro. Das lohnt sich besonders bei älteren Häusern, wo Energieverluste durch schlechte Dämmung teuer werden.
Im Vergleich dazu: Ein traditioneller Dachdecker, der mit Gerüst und Sicherheitsausrüstung kommt, verlangt oft 500 bis 1.200 Euro - und das nur für die Inspektion. Die Reparatur kommt dann extra. Die Drohne spart also nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Laut mehreren Anbietern liegt die Kosteneinsparung bei mehr als 50 Prozent.
Welche Vorteile hat die Drohneninspektion?
Der größte Vorteil ist die Sicherheit. Kein Mensch muss mehr auf ein steiles, nasses oder schmutziges Dach klettern. Das reduziert Unfallrisiken dramatisch. Ein Dachdecker, der früher täglich aufs Dach stieg, hat heute oft nur noch die Kamera in der Hand - und bleibt unten sicher auf dem Boden.
Der zweite Vorteil ist die Geschwindigkeit. Während ein Gerüst zwei bis drei Tage aufgebaut werden muss, ist die Drohne in 15 Minuten fertig. Sie brauchen keinen Termin, der Wochen im Voraus geplant werden muss. Die Inspektion kann oft schon am nächsten Tag stattfinden - vorausgesetzt, das Wetter passt.
Der dritte Vorteil ist die Dokumentation. Sie bekommen nicht nur ein paar Fotos. Sie bekommen eine vollständige digitale Akte: Zeitstempel, GPS-Positionen, Zoomaufnahmen, Vergleichsbilder. Das ist ein klarer Nachweis für Versicherungen, Bauämter oder zukünftige Käufer Ihres Hauses.
Und der vierte Vorteil: Früherkennung. Ein kleiner Riss heute wird morgen zu einem Leck. Ein verstopfter Abfluss heute führt morgen zu Feuchtigkeit im Dachstuhl. Mit der Drohne entdecken Sie diese Probleme, bevor sie teuer werden. Einige Versicherungen berichten, dass sie mit Drohnen 1,5-mal mehr Schäden pro Tag identifizieren als mit herkömmlichen Methoden.
Wann lohnt sich die Drohneninspektion nicht?
Nicht jedes Dach profitiert gleich stark. Wenn Ihr Dach flach, niedrig und leicht zugänglich ist - etwa ein Einfamilienhaus mit 30 Quadratmetern und einer Rampe - dann ist eine Drohneninspektion oft überflüssig. Ein Handwerker kann es in 10 Minuten mit der Leiter checken, und das kostet weniger als 100 Euro.
Auch bei sehr einfachen Dächern ohne Schornsteine, Gauben oder Dachfenster ist der Mehrwert begrenzt. Die Drohne bringt ihren Nutzen besonders bei:
- Steilen Dächern (über 45 Grad)
- Hohen Gebäuden (zwei oder mehr Stockwerke)
- Komplexen Dachformen (Mansarden, Walmdächer, Zwerchhäuser)
- Dächern in dicht bebauten Gebieten (wo kein Gerüst aufgestellt werden kann)
- Häusern mit alten oder beschädigten Dachdeckungen
Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie den Anbieter: „Ist meine Dachform für eine Drohneninspektion geeignet?“ Die meisten bieten eine kostenlose Einschätzung an.
Was sind die Nachteile und Grenzen?
Keine Technik ist perfekt. Drohnen haben auch Schwächen.
Erstens: Wetter. Bei Regen, Schnee, Nebel oder Wind über 30 km/h fliegt die Drohne nicht. Die Kameras können dann keine scharfen Bilder machen. Sie müssen den Termin verschieben - aber das ist besser, als ein unsicheres Ergebnis zu bekommen.
Zweitens: Rechtliche Einschränkungen. In Deutschland und Österreich müssen Drohnen über 250 Gramm bei der Luftfahrtbehörde registriert sein. Der Pilot braucht eine Lizenz und muss Flugverbotszonen um Flughäfen, Krankenhäuser oder Naturschutzgebiete beachten. Sie sollten nur Anbieter beauftragen, die ihre Zulassung vorweisen können. Fragt nach der LBA-Registrierungsnummer - das ist kein Verkaufsgespräch, das ist Sicherheit.
Drittens: Begrenzte Tiefenwahrnehmung. Eine Drohne sieht die Oberfläche - aber nicht, was darunter ist. Sie erkennt einen Riss in der Ziegeldeckung, aber nicht, ob der Holzbalken darunter schon faul ist. Für eine vollständige Diagnose braucht es manchmal noch einen Handwerker, der die Dachkonstruktion von innen prüft. Die Drohne ist also kein Ersatz für alle Fachleute - sondern ein smartes Werkzeug, das sie unterstützt.
Wie wählt man den richtigen Anbieter aus?
Nicht jeder, der eine Drohne besitzt, kann auch eine professionelle Dachinspektion machen. Achten Sie auf diese drei Dinge:
- Zertifizierung: Hat der Pilot eine gültige Lizenz der Luftfahrtbehörde? Fragt nach der Registrierungsnummer.
- Erfahrung: Hat er schon viele Dächer inspiziert? Bietet er Referenzen oder Kundenbewertungen?
- Dokumentation: Bekommen Sie ein klares, strukturiertes Protokoll mit Bildern, Beschreibungen und Empfehlungen? Oder nur ein paar Fotos per WhatsApp?
Ein seriöser Anbieter gibt Ihnen vorab einen Preis, erklärt, was er genau macht, und versichert, dass er die Flugregeln einhält. Wenn er nicht weiß, was LBA ist - laufen Sie weg.
Was kommt als Nächstes?
Die Technik entwickelt sich weiter. Bald werden Drohnen mit künstlicher Intelligenz die Bilder automatisch auswerten - und Ihnen sagen: „Hier ist ein Riss, der in 6 Monaten undicht wird.“ Andere Modelle fliegen selbstständig entlang vorgegebener Routen, ohne dass ein Pilot eingreifen muss. Thermografie wird immer günstiger - und wird bald Standard sein.
Im Jahr 2025 ist die Drohnen-Dachinspektion kein Luxus mehr. Sie ist eine vernünftige Investition. Für Hausbesitzer, die ihre Immobilie schützen wollen, ist sie die effizienteste Methode, um Schäden früh zu erkennen - ohne Risiko, ohne Aufwand, ohne Überraschungen.
Wenn Ihr Dach älter als 15 Jahre ist, steil oder schwer zugänglich - dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich eine Drohneninspektion zu gönnen. Sie sparen Geld, Zeit und Nerven. Und vielleicht verhindern Sie eine teure Reparatur, die sonst erst in zwei Jahren sichtbar wäre.
Frequently Asked Questions
Wie oft sollte man ein Dach mit einer Drohne inspizieren lassen?
Für die meisten Einfamilienhäuser reicht eine Inspektion alle drei bis fünf Jahre. Bei älteren Dächern (über 20 Jahre), in Regionen mit starkem Wetterwechsel oder nach extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder Hagel sollte man alle zwei Jahre prüfen lassen. Versicherungen verlangen manchmal regelmäßige Kontrollen - das sollte man im Vertrag prüfen.
Kann man eine Drohneninspektion auch für Gewerbeimmobilien nutzen?
Ja, und das ist oft sogar sinnvoller. Gewerbedächer sind oft groß, flach und schwer zugänglich. Ein Gerüst aufzubauen kostet Tausende und blockiert den Betrieb. Mit einer Drohne kann man ein Lagerhaus oder ein Einkaufszentrum in einer Stunde komplett prüfen - und das, ohne den Betrieb zu stören. Viele Unternehmen nutzen das bereits für ihre Wartungspläne.
Beeinträchtigt die Drohne die Nachbarn oder stört sie mit Lärm?
Moderne Drohnen sind leise - sie erzeugen ein leises Summen, ähnlich wie ein großer Ventilator. Die Flugzeit ist kurz, meist unter 20 Minuten. In der Praxis stören sie Nachbarn kaum. Falls Sie unsicher sind, informieren Sie sie einfach vorher. Die meisten freuen sich, dass kein Gerüst aufgestellt wird und kein Dachdecker auf dem Dach herumklettert.
Ist eine Drohneninspektion von der Versicherung anerkannt?
Ja, wenn die Dokumentation professionell ist. Viele Versicherungen verlangen mittlerweile genau diese Art von Nachweis - mit Zeitstempel, Ort, Bildern und Analyse. Einige bieten sogar Rabatte, wenn Sie regelmäßig eine Drohneninspektion durchführen lassen. Fragen Sie einfach bei Ihrer Versicherung nach - es lohnt sich.
Was passiert, wenn die Drohne abstürzt und das Dach beschädigt?
Ein seriöser Anbieter hat eine Haftpflichtversicherung, die Schäden abdeckt - inklusive Dachbeschädigungen. Das ist Standard. Fragt vorher nach dem Versicherungsnachweis. Ein Anbieter, der das nicht vorweisen kann, ist kein seriöser Partner. Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes ist bei professionellen Piloten extrem gering - sie fliegen mit Sicherheitssystemen, Notlandefunktionen und erfahrenen Steuerungen.