Gemeinde Vorkaufsrecht: Was Sie als Eigentümer wissen müssen
Wenn eine Gemeinde Vorkaufsrecht, das Recht einer Kommune, eine Immobilie vor anderen Käufern zu erwerben, um städtebauliche Ziele zu erreichen. Auch bekannt als Vorkaufsrecht der Kommune, ist es kein willkürlicher Eingriff, sondern ein rechtlich abgesichertes Instrument zur Steuerung von Stadtentwicklung. Es tritt nicht einfach so auf – es braucht eine satzungsrechtliche Grundlage, meist eine Erhaltungssatzung, eine lokale Verordnung, die den Erhalt von Wohnquartieren und sozialer Struktur sichern soll. Wenn Ihre Straße davon betroffen ist, kann die Gemeinde bei jedem Verkauf das Recht haben, den Kaufpreis zu übernehmen – und Sie müssen sie vor anderen Interessenten informieren.
Diese Regelung ist kein Ausnahmefall. In vielen deutschen Städten, besonders in Berlin, Hamburg oder Köln, gilt sie in ganzen Vierteln. Sie ist eng verknüpft mit Milieuschutz, einem Instrument, das den sozialen Zusammenhalt in Wohngebieten erhalten soll, indem Mieterhöhungen und Umwandlungen kontrolliert werden. Wenn die Gemeinde ein Vorkaufsrecht ausübt, will sie oft verhindern, dass Wohnungen zu Luxus- oder Ferienimmobilien werden. Das kann für Sie als Verkäufer überraschend sein: Sie dürfen nicht einfach an den Höchstbietenden verkaufen, sondern müssen die Gemeinde zuerst anbieten. Und die Gemeinde muss nicht mal den Marktpreis zahlen – sie kann oft mit einem geringeren, aber rechtlich zulässigen Wert kaufen.
Was viele nicht wissen: Ein Vorkaufsrecht wird nicht einfach so verhängt. Es braucht eine formelle Satzung, die öffentlich bekannt gemacht wurde. Sie sollten prüfen, ob Ihr Grundstück in einem solchen Gebiet liegt – das steht meist im Bebauungsplan oder bei der Stadtverwaltung. Wenn Sie eine Immobilie verkaufen wollen, müssen Sie die Gemeinde schriftlich benachrichtigen, mit Preis, Käufer und Bedingungen. Die Gemeinde hat dann meist zwei Monate Zeit, zu entscheiden. Wenn sie nicht zuschlägt, dürfen Sie weiterverkaufen. Aber wenn sie zukauft, müssen Sie akzeptieren – auch wenn es unter Marktpreis ist.
Es gibt auch Chancen. Wenn die Gemeinde das Vorkaufsrecht ausübt, kann das bedeuten, dass Ihr Viertel saniert wird – mit Fördermitteln, besseren Infrastrukturen und mehr Stabilität. Manche Eigentümer nutzen das sogar als Hebel, um höhere Kaufpreise zu erzielen, weil sie wissen: Die Gemeinde muss zahlen, sonst verliert sie das Recht. Und wenn Sie eine Wohnung sanieren wollen, aber die Erhaltungssatzung das verbietet, kann ein Vorkaufsrecht manchmal den Weg freimachen – wenn die Gemeinde den Erhalt fördert, statt abzureißen.
Die Posts unter dieser Überschrift zeigen, wie diese Rechte in der Praxis wirken: von rechtlichen Grundlagen über Kosten bis hin zu Fällen, in denen Eigentümer erfolgreich gegen die Gemeinde vorgegangen sind. Sie finden konkrete Beispiele, wie man den Antrag richtig stellt, wann man einen Anwalt braucht und wie man die Fördermittel nutzen kann, statt gegen die Stadt zu kämpfen. Es geht nicht darum, die Gemeinde zu bekämpfen – sondern darum, Ihre Rechte zu kennen, bevor der Verkaufsantrag unterschrieben wird.
- Von Konrad Baumgartner
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- 11 Nov 2025
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