Verkehrswert ermitteln: So wird der Immobilienwert richtig berechnet
Wenn du eine Immobilie verkaufen, vererben oder in eine Scheidung einbringen willst, brauchst du den Verkehrswert, den Preis, den eine Immobilie auf dem Markt bei ordnungsgemäßer Vermarktung erzielen würde. Auch bekannt als Marktwert, ist er die Grundlage für alle rechtlichen und finanziellen Entscheidungen. Er ist nicht der Kaufpreis, den du dir wünschst – er ist der Preis, den ein neutraler Käufer tatsächlich zahlen würde, wenn er die Immobilie unter normalen Bedingungen kauft.
Dafür brauchst du kein Glück, sondern ein Verkehrswertgutachten, ein offizielles Dokument, das von einem beeidigten Sachverständigen erstellt wird. Dieser Gutachter muss von der IHK anerkannt sein und nach der ImmoWertV arbeiten – der Immobilienwertermittlungsverordnung. Ohne diese Regelung wäre der Wert willkürlich. Die ImmoWertV sagt genau, wie du Grundstücksfläche, Baujahr, Zustand, Lage und Mietrendite gewichtest. Ein Gutachter prüft nicht nur deine Küche oder dein Bad – er vergleicht deine Immobilie mit mindestens drei ähnlichen Verkaufsfällen in deiner Straße oder Nachbarschaft. Nur so entsteht ein nachvollziehbarer Wert. Wer sagt, dass eine KI das besser kann, irrt. Algorithmen sehen keine renovierte Dachgeschosswohnung mit Dachterrasse oder den ruhigen Garten hinter dem Haus. Sie sehen Zahlen. Ein Mensch sieht den Kontext.
Der Verkehrswert ist nicht nur für den Verkauf wichtig. Er entscheidet über Erbschaftssteuer, Scheidungsaufteilung, Kreditvergabe oder sogar die Höhe der Grunderwerbsteuer. Wenn du einen Immobilienkredit beantragst, prüft die Bank den Verkehrswert – nicht deinen Traumpreis. Wenn du eine Wohnung erbst, brauchst du ihn für das Finanzamt. Und wenn du mit deinem Nachbarn streitest, weil er ein neues Gebäude baut, ist der Verkehrswert oft der einzige faire Maßstab. In den Artikeln unten findest du, wie du ein Gutachten richtig in Auftrag gibst, welche Kosten wirklich anfallen, warum du keinen Billiganbieter nimmst und wie du den Wert selbst grob abschätzen kannst – ohne einen Experten zu beauftragen. Es geht nicht um Schätzen. Es geht um Rechtssicherheit.
- Von Madeline Wilhelm
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- 18 Nov 2025
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