Formaldehyd in Innentüren: Was Sie über Gesundheit und Materialien wissen müssen

Wenn Sie eine neue Innentür kaufen, denken Sie vielleicht an Design, Farbe oder Haltbarkeit. Aber haben Sie schon mal an Formaldehyd, ein flüchtiges organisch-chemisches Gift, das in vielen Holzwerkstoffen als Bindemittel verwendet wird. Auch bekannt als Methanal, ist es in geringen Mengen allgegenwärtig – doch in schlecht verarbeiteten Türen kann es zu einer echten Belastung werden. Viele Hersteller sparen bei Klebstoffen, um Kosten zu senken. Das Ergebnis? Türen, die über Monate oder sogar Jahre langsam Formaldehyd abgeben – besonders in warmen, geschlossenen Räumen. Und das ist kein theoretisches Problem: Die WHO hat Formaldehyd als krebserregend eingestuft. Kinder, Senioren und Allergiker sind besonders gefährdet.

Was viele nicht wissen: Nicht alle Holzplatten sind gleich. E1-Klassifizierung, ein europäischer Standard für niedrige Emissionen, der seit 2017 in der EU verpflichtend ist ist kein Garant für Unbedenklichkeit – nur ein Mindestmaß. Besser sind Türen mit E0, einer noch strengeren Emissionsklasse, die fast keine freigesetzten Schadstoffe zulässt, oder noch besser: Türen aus massivem Holz ohne Pressspan. Die meisten billigen Türen nutzen MDF oder Spanplatten – das sind die Hauptquellen für Formaldehyd. Ein Meister-Tischler dagegen wählt oft natürliche Kleber, wie Sojaleim oder Eiweißkleber, und vermeidet chemische Zusätze komplett. Das macht den Unterschied – nicht nur in der Luftqualität, sondern auch im Geruch. Eine schlechte Tür riecht oft nach neuem Plastik oder chemischem Staub. Eine gute riecht nach Holz. Punkt.

Es gibt keine gesetzliche Pflicht, die Emissionen von Innentüren auf der Verpackung zu kennzeichnen. Deshalb ist es so wichtig, den Hersteller oder Handwerker direkt zu fragen. Wer Ihnen sagt, dass seine Türen "formaldehydfrei" sind, sollte auch erklären können, woraus der Kleber besteht. Ein seriöser Tischler hat diese Antwort parat. Und er zeigt Ihnen gern die Materialdatenblätter. Wer Ihnen nur von "umweltfreundlich" spricht, ohne konkrete Werte zu nennen, sollte misstrauisch machen. In der Praxis: Türen aus Meisterhand, die in Österreich oder Deutschland hergestellt werden, haben oft deutlich niedrigere Werte als Importprodukte aus Fernost. Die Qualität liegt nicht nur in der Verarbeitung – sie liegt im Material. Und wenn Sie Ihre Familie schützen wollen, dann ist das kein Luxus. Das ist Grundlage.

Unten finden Sie Artikel, die genau diese Themen aufgreifen: Wie Sie Schadstoffe im Haus erkennen, welche Materialien wirklich sicher sind und warum eine gute Innentür mehr ist als nur eine Tür. Es geht nicht um Perfektion – es geht um bewusste Entscheidungen. Und die fangen bei der Tür an.

Geruchsprobleme im Haus nach Umbau: Ursachen und wirksame Lösungen

Geruchsprobleme nach Umbau kommen meist von VOCs, Schimmel oder trockenlaufenden Siphons. Erfahren Sie, wie Sie die Ursachen identifizieren und mit Lüften, Wasserstoffperoxid oder Materialaustausch wirkungsvoll handeln.