Komplettsanierung Kosten: Überblick und Tipps zum Sparen
Du planst eine komplette Modernisierung deines Hauses und fragst dich, wie viel das am Ende kostet? Viele unterschätzen die Gesamtausgaben, weil sie nur die offensichtlichen Posten sehen. Hier erfährst du, welche Kostenfallen es gibt, wie du die Zahlen realistisch einschätzt und wo du Förderungen nutzen kannst.
Was alles in die Kostenrechnung einfließt
Eine Komplettsanierung besteht aus mehreren Bausteinen: Rohbau, Haustechnik, Innenausbau und Außenbereich. Jeder Bereich hat eigene Preisfaktoren. Beim Rohbau zählen Materialpreise für Wände, Decken und Dach, aber auch die Arbeitszeit der Bauarbeiter. Haustechnik umfasst Heizung, Sanitär, Elektro und Lüftung – hier können die Preise stark variieren, je nach Qualität und Aufwand.
Der Innenausbau beinhaltet Türen, Fenster, Bodenbeläge und Wandgestaltung. Auch wenn du dich für Standardprodukte entscheidest, kommen Aufmaße, Zuschnitt und Montage dazu. Und außen: Fassaden, Garten, ggf. Carports – das kann schnell zu zusätzlichen Kosten führen, wenn du nicht von Anfang an planst.
Wie du die Kosten realistisch kalkulierst
Der einfachste Weg ist, mehrere Angebote von lokalen Handwerkern einzuholen. Lass dir jede Position einzeln auflisten, damit du später vergleichen kannst. Nutze Online‑Rechner für durchschnittliche Quadratmeterpreise, aber passe die Zahlen an deine Region und deinen Wunschstandard an.
Rechne immer mit einem Sicherheitspuffer von 10‑15 %. Unerwartete Dinge – verborgenes Mängel, Lieferverzögerungen oder notwendige Änderungen – tauchen häufig erst während der Arbeiten auf. Der Puffer verhindert, dass du später Geld leihen musst.
Ein weiterer Trick: Teile das Projekt in Phasen. Wenn du zuerst die Haustechnik erneuerst und später die Innenausstattung, kannst du die Finanzierung besser steuern und gleichzeitig von Förderungen profitieren, die nur für energetische Maßnahmen gelten.
Förderungen und Finanzhilfen nutzen
Staatliche Förderprogramme decken oft einen Teil der energetischen Sanierung ab. KfW‑Kredite, BAFA‑Zuschüsse oder regionale Wohnbauförderungen können bis zu 30 % der Kosten übernehmen, wenn du bestimmte Standards einhältst. Informiere dich bei deiner Stadt oder deinem Landkreis, welche Programme aktuell laufen.
Wichtig: Die Anträge müssen vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Sammle alle Nachweise, Rechnungen und Energieausweise, damit du die Auszahlung nicht verzögerst.
Manche Banken bieten zinsgünstige Sanierungsdarlehen an, wenn du ein Energieeffizienz-Zertifikat vorlegen kannst. Das kann die monatliche Belastung deutlich senken.
Praktische Spartipps für die Sanierung
1. **Material clever wählen** – Kunststofffenster sind günstiger als Holz, bringen aber trotzdem gute Dämmwerte. Bei Türen kann ein massiver Kern aus hochwertigem Holz mit einer einfachen Oberflächenbeschichtung viel günstiger sein als ein Kunstoff‑Design.
2. **Selbst mitmachen, wo möglich** – Das Entfernen alter Fliesen, das Streichen von Wänden oder das Montieren von Fußleisten sparst du dir Arbeitskosten. Achte nur darauf, dass du keine Facharbeiten übersiehst.
3. **Mengen exakt planen** – Miss jeden Raum genau, bevor du Materialien bestellst. Zu viel Restware kostet Geld und Platz. Viele Händler bieten Rückgabe für unverbrauchte Ware an, nutze das.
4. **Mehrfachangebote vergleichen** – Nicht das erstbeste Angebot annehmen. Oft gibt es Preisunterschiede von 10 % oder mehr zwischen Unternehmen.
5. **Energieeffizienz priorisieren** – Investiere in gute Dämmung und moderne Heiztechnik. Die höheren Anschaffungskosten rechnen sich über die Jahre durch geringere Heizkosten.
Durch klare Planung, realistische Kalkulation und die richtige Nutzung von Förderungen kannst du die Gesamtkosten deiner Komplettsanierung deutlich senken, ohne Abstriche bei Qualität und Wohnkomfort zu machen.